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Spaenle regt Gedenktafel an – Israel in München “mitgegründet”

Be’er Sheva in Israel ist seit 2021 Partnerstadt von München. Doch mit Israel verbindet die bayerische Landeshauptstadt noch viel mehr. Daran sollte – wenn es nach Ludwig Spaenle geht – eine Gedenktafel erinnern.

Bayerns Antisemitismus-Beauftragter Ludwig Spaenle regt an, im Münchner Rathaus eine Gedenktafel anbringen zu lassen. Sie solle künftig daran erinnern, dass der Staat Israel in München “(mit)gegründet” worden sei, erklärte Spaenle am Mittwoch. Auf die Idee habe ihn die Rede des Botschafters des Staates Israel beim jüngsten Festakt anlässlich des 80-jährigen Bestehens der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern gebracht. So habe dieser erzählt, dass Israels Gründungsvater David Ben-Gurion Ende Januar 1946 bei seinem Besuch in München wohl erstmalig den Gedanken eines modernen jüdischen Staats vorgetragen habe.

Gerade angesichts der engen Kontakte zwischen München und Jerusalem wäre dies ein klares Signal für Erinnerungsarbeit; und zwar für eine, die nach vorne gerichtet sei, erklärte Spaenle. Seinen Vorschlag habe er Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bereits kundgetan.

David Ben-Gurion (1886-1973) rief mit der Verkündung der israelischen Unabhängigkeitserklärung am 14. Mai 1948 den Staat Israel aus. Er war dessen erster Ministerpräsident. Der Flughafen in Tel Aviv trägt seinen Namen.