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Sozialverband: Mehr Anstrengung für eine gerechte Gesellschaft nötig

Der Sozialverband Deutschland in Niedersachsen ruft anlässlich des „Welttags der sozialen Gerechtigkeit“ am 20. Februar die demokratischen Parteien zu einem verstärkten Einsatz für mehr Gleichheit auf. Laut ZDF-Politbarometer beurteilten über 60 Prozent der Deutschen die derzeitige Situation als ungerecht, teilte der Verband am Dienstag in Hannover mit. Für eine gerechtere gesellschaftliche Entwicklung seien einerseits eine größere finanzielle Unterstützung der Menschen und andererseits mehr Sachlichkeit in der politischen Debatte nötig.

„Fühlen sich viele Bürgerinnen und Bürger sozial und wirtschaftlich abgehängt, drohen Spannungen und eine Spaltung der Gesellschaft“, warnte Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des Sozialverbandes in Niedersachsen. „In vielen Bereichen zeichnet sich dieser Trend bereits ab.“ So habe sich die soziale Ungleichheit in den vergangenen Jahren immer weiter verschärft und verfestigt. Die landes- und bundesweite Armutsquote stagniere auf einem Niveau von etwa 16 Prozent. Zudem fehle es an bezahlbarem Wohnraum und an Chancengleichheit in der Bildung.

Aus Sicht des Sozialverbandes sei mehr Geld nötig, um gegenzusteuern. Doch finanzielle Mittel allein seien nicht ausreichend, sagte Swinke. „Eine demokratische und gerechte Gesellschaft lebt von Solidarität und Miteinander. Beides ist in letzter Zeit vor allem in politischen Debatten viel zu kurz gekommen.“ Er erwarte, dass die demokratischen Parteien nach der Wahl mit mehr Sachlichkeit das Wohl der Menschen stärker in den Blick nähmen. „Wir brauchen wieder einen offenen Dialog und ein respektvolles Miteinander, um die Stabilität unserer Gesellschaft und Demokratie zu stärken.“