Der Landesverband des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) fordert von der niedersächischen Landesregierung mehr Einsatz für die Qualität in Pflegeheimen. Der aktuelle Pflegereport der AOK zeige, dass Niedersachsen in vielen Punkten hinterherhinke, kritisierte der Verband am Donnerstag. „Pflegebedürftige und ihre Angehörigen in Niedersachsen müssen darauf vertrauen, dass die Betreuung und Pflege in allen Einrichtungen flächendeckend gut und sicher gewährleistet wird“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes, Dirk Swinke. Das Land müsse Kontrollen verstärken und per Gesetz sicherstellen, dass Informationen zur Qualität der Heime allgemein zugänglich sind, etwa über den Personalschlüssel oder schwerwiegende Mängel.
Nach dem am Dienstag veröffentlichten Pflegereport der AOK kamen knapp 5 Prozent aller demenzerkrankten Heimbewohner 2021 wegen unzureichender Flüssigkeitszufuhr ins Krankenhaus. Niedersachsen liegt bei diesem Problem mit 4,9 Prozent an zweiter Stelle hinter Rheinland-Pfalz. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 3,8 Prozent. Den höchsten Wert verzeichnet der Report im Emsland (7,8 Prozent). Auch die Dauerverordnung von Antipsychotika bei Demenz sei in einigen Kreise in Niedersachsen erhöht. In Wolfsburg, Oldenburg, im Emsland sowie in der Grafschaft Bentheim erhielten der Statistik zufolge mehr als 14 Prozent der Heimbewohner eine entsprechende Dauermedikation. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei rund 9 Prozent.