Die Hamburger Sozialbehörde sollte nach Ansicht des Sozialverbands den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) in Erwägung ziehen. Vor dem Hintergrund fehlenden Fachpersonals könnte KI Prozesse effizienter machen und Zeit sparen, regte der Hamburger Landesverband des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung an. SoVD-Landeschef Klaus Wicher sagte: „Noch fehlt es in den Behörden an Strategien oder Konzepten. Hamburg könnte hier Leuchtturm sein.“ Er riet allerdings dazu, vorab eine Folgenabschätzung durchzuführen und die Effizienz der KI stets vor dem Hintergrund eines an sich vorrangigen menschlichen Umgangs in der Verwaltung zu berücksichtigen.
KI müsse technisch transparent, sicher und vor Missbrauch geschützt sein, erklärte der SoVD Hamburg. Gerade im sensiblen Bereich der Sozialverwaltung müsse sie zudem den Schutz der Privatsphäre gewähren. Auch dürfe sie keine pauschale, vorschnelle Einordnung von Menschen in Gruppen vornehmen.
Wicher: „Anträge müssen gelesen, bearbeitet und beantwortet, Widersprüche geklärt, Gutachten und Belege geprüft werden. Hier ist der Mensch gefordert.“ Es gelte jedoch auch in Hamburg zu überprüfen, ob die KI Routine-Angelegenheiten nicht schneller und einfacher abwickeln und dadurch für Entlastung der Mitarbeitenden sorgen könne. „Bedenken müssen wir dabei aber immer, dass sich eine zunehmende Zahl an Menschen die entsprechende Technik nicht leisten kann. Sie dürfen nicht ausgeschlossen werden“, sagte der SoVD-Landeschef.