Sozialverband fordert neue Seniorenzentren für Hamburg

Der Sozialverband fordert neue Seniorenzentren für ein altersfreundliches Hamburg. Die Zentren sollen in Zukunft städtische Leistungen, ehrenamtliche und private Initiativen an einem Ort bündeln, wie der Hamburger Landesverband des Sozialverbands Deutschland (SoVD) am Dienstag mitteilte. Es gehe um Information und Beratung zu Gesundheit und Pflege, Behördenservice, Freizeitaktivitäten, Mittagstisch oder einfach nur die kostenlose Tasse Kaffee. „Vor allem für die Quartiere, in denen viele Ältere mit wenig Einkommen leben, wären sie ein großer Gewinn. So wie in München, wo es diese Zentren schon seit drei Jahrzehnten gibt“, sagte Hamburgs SoVD-Chef Klaus Wicher.

Schon Anfang des kommenden Jahrzehnts werde ein Drittel der Hamburgerinnen und Hamburger älter als 65 Jahre sein. Wicher: „Die Baby-Boomer gehen in Rente.“ Allein in Hamburg gebe es mehr als 32.000 über 65-Jährige, die von Grundsicherung im Alter leben. „Ihre Armut grenzt sie aus und macht einsam“, erklärte Wicher. Neue Seniorenzentren seien einer der Schlüssel im Kampf gegen Altersarmut und eine „echte Chance auf mehr Teilhabe an der Gesellschaft“, hieß es.

Zudem könnten damit neue Nachbarschaften und Netzwerke im Stadtteil entstehen: „Man passt auf sich auf, man achtet wieder mehr aufeinander – das würde helfen“, sagte der SoVD-Chef. Voraussetzung für die Seniorenzentren sei, dass sie mit wenigstens drei fest angestellten Mitarbeitenden betrieben würden. Wichtig seien viele kostenlose und niedrigschwellige Aktivitäten, damit sich auch Seniorinnen und Senioren mit wenig Rente trauen, vorbeizukommen. Wicher: „Neben dem Kampf gegen Armut ist der Kampf gegen Einsamkeit eine der größten Herausforderungen der Zukunft.“