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Sozialverband fordert mehr Hilfe für Pflegebedürftige

Der Sozialverband Hamburg (SoVD) hat von der Stadt mehr finanzielle Unterstützung für stationäre Pflege gefordert. Im bundesweiten Vergleich liege der private Kostenanteil für einen Pflegeheimplatz in der Stadt mit über 3.000 Euro auf Rekordniveau, wie der SoVD am Donnerstag mitteilte. „Pflege wird in Hamburg immer mehr zu einem unbezahlbaren Luxus!“, kritisierte Klaus Wicher, Chef des SoVD-Hamburg. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Eigenbeteiligung um 322 Euro gestiegen. Er forderte Entlastung seitens der Stadt: „Der Senat muss zumindest für Bedürftige die Investitionskosten übernehmen.“ Auch eine einkommensabhängige Förderung könnte helfen.

Durch die hohe Eigenbeteiligung kämen die Betroffenen und ihre Angehörigen stärker in finanzielle Bedrängnis: „Wer den Platz im Heim nicht mehr bezahlen kann, muss Grundsicherung beantragen, obwohl die Rente bisher eigentlich ganz auskömmlich war“, sagte Wicher. So würden Menschen aktiv in die Altersarmut geschickt.

Der Verband forderte, die ärmsten Heimbewohnerinnen und -bewohner zu entlasten. Angesichts der enormen Preissteigerungen müsse sich Hamburg an den Pflegeplatzkosten beteiligen und „zumindest für diejenigen die Investitionskosten übernehmen, denen Grundsicherung droht oder die bereits Grundsicherung erhalten“, sagte Wicher. Investitionskosten würden rund 20 Prozent der gesamten Aufwändungen für einen Pflegeplatz ausmachen.

„Angesichts der vielen Boomer, die in den kommenden Jahren mehr Pflege benötigen werden, müssen wir jetzt dringend die Pflegevollversicherung voranbringen“, sagte Wicher. Auch dafür sollte sich die Stadt in der Bundespolitik einsetzen.