Sozialverbände warnen vor Kürzungen bei Freiwilligendiensten

Mit einer Aktionswoche will die Freie Wohlfahrtspflege NRW vor Kürzungen bei Freiwilligendiensten warnen. Finanzieller Druck gefährde unter anderem die Qualität sozialer Arbeit und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Mit der Aktionswoche “Black Week” will die Freie Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen auf die ihrer Ansicht nach prekäre Lage der Freiwilligendienste aufmerksam machen. “Die Situation ist so kritisch, dass sich immer mehr Einrichtungen den Einsatz von Freiwilligen nicht mehr leisten können”, erklärte der Leiter des Zentrums Freiwilligendienste der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, Matthias Schmitten, am Mittwoch in Düsseldorf. Die Aktion läuft von Montag bis zum 14. Juni und soll Druck auf politische Entscheidungsträger ausüben. Hintergrund sind laut Wohlfahrtspflege unter anderem Sparzwänge und Mittelkürzungen durch den Bund.

Etwa Kitas und Offene Ganztagsbetreuungen in NRW hätten durch die angespannte Finanzlage schon Personal abbauen müssen. “Da bleibt kein Spielraum mehr für die Finanzierung und Anleitung von Freiwilligen”, sagte Schmitten. Die Sozialverbände kritisieren unter anderem den Bund für Kürzungen der Finanzierung, sehen aber auch das Land in der Pflicht. “In Nordrhein-Westfalen fehlt eine ergänzende Förderung der Freiwilligendienste. Die meisten Bundesländer engagieren sich hier deutlich stärker als NRW”, so Schmitten.

Laut Wohlfahrtspflege leidet unter den Kürzungen die Qualität der sozialen Dienste, etwa zur Betreuung von Jugendlichen und alten Menschen. Zudem bereicherten Freiwillige die professionelle Arbeit durch neue Sichtweisen und Ideen. Darüber hinaus sei der gesellschaftliche Beitrag der Freiwilligendienste bedroht. Schmitten: “Die Freiwilligendienste tragen dazu bei, den sozialen Zusammenhalt zu fördern und unsere Demokratie und Gesellschaft insgesamt zu stärken.”