Sozialabgaben: Linke kritisiert „grob unfaire Lastenverteilung“

„Je höher das Einkommen, desto geringer der Anteil an der Finanzierung der Sozialsysteme.“ Linke-Fraktionschef Bartsch bemängelt das als „grob unfair“ und verlangt höhere Steuern für Spitzenverdiener.

Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der Linken im Bundestag
Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der Linken im Bundestagepd / Rolf Zöllner

Der Linken-Fraktionschef im Bundestag, Dietmar Bartsch, bemängelt eine „grob unfaire Lastenverteilung bei den Sozialabgaben“ zwischen Gering- und Spitzenverdienern. Dies habe eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken ergeben, berichtete die Augsburger Allgemeine . Demnach erbrächten alle Geringverdiener mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von unter 30.000 Euro insgesamt 29 Prozent der Sozialabgaben, verfügten aber nur über 21 Prozent des Einkommens aller Beschäftigten. Spitzenverdiener mit Jahreseinkommen von über 110.000 Euro verfügen über einen Anteil am Gesamteinkommen von 24 Prozent, zahlen jedoch nur elf Prozent aller Sozialabgaben.

Zahlen sind Alarmsignal

Bartsch bezeichnete diese Zahlen als Alarmsignal: „Je höher das Einkommen, desto geringer der Anteil an der Finanzierung der Sozialsysteme.“ Bartsch verlangte deshalb höhere Steuern für Spitzenverdiener und eine deutliche Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen der Sozialkassen: „So wäre es möglich, kleine und mittlere Einkommen zu entlasten.“ Bei der Finanzierung des Sozialsystems profitierten Gutverdiener davon, dass sie nur auf einen Teil ihres Einkommens Beiträge leisten müssen. Die Beitragsbemessungsgrenze schneidet einen Teil des Lohnes ab, auf den keine Sozialabgaben anfallen.