„Soul Play“ mit kostenlosen Online-Fortbildungen für Popmusik in der Kirche

Mit einer Online-Musikschule will die Landeskirche Hannovers mehr gut gemachte Musik in die Kirchengemeinden bringen und mehr Popmusik in den Gottesdienst. „Soul Play“ heißt das Angebot, zu Deutsch: Seelenspiel.

Die Lernvideos werden in einem Musikstudio in Burgdorf aufgenommen, zu Themen wie Chorleitung, Cajón oder Groove auf der Kirchenorgel.
Die Lernvideos werden in einem Musikstudio in Burgdorf aufgenommen, zu Themen wie Chorleitung, Cajón oder Groove auf der Kirchenorgel.Soul Play

16-tel Noten, Pentatonik, Triolen, Shuffle – Themen aus dem Kurs „Piano für Fortgeschrittene“. In kurzen Videos erklären und zeigen erfahrene Musikerinnen und Musiker, worauf es beim Klavierspiel ankommt, um zum Beispiel einen Bossa Nova oder einen Blues richtig zu spielen. Dieser Kurs gehört zur Online-Musikschule der hannoverschen Landeskirche. Sie trägt den Titel „Soul Play“.

Bislang sind rund 250 Lehrvideos erstellt und auf dem Internetportal hochgeladen worden. Es richtet sich an Interessierte, die bereits in Kirchengemeinden spielen oder dies gerne tun würden und sich im Bereich Popmusik fortbilden wollen.

„Soul Play“: Mehr als 2000 Nutzer

Seit 2019 läuft das Projekt „Soul Play“, an dem Musikerinnen und Musiker aus der hannoverschen Landeskirche sowie aus der evangelischen Landeskirche Sachsen und der evangelischen Kirche in Mitteldeutschland kostenlos teilnehmen können. Mehr als 2000 Interessierte sind bei „Soul Play“ bereits registriert, um die Videos nutzen zu können.

„Die 3500 ehren- und nebenamtlichen Musikerinnen und Musiker der hannoverschen Landeskirche haben eine gute Grundbildung für Orgel und klassische Musik. Bei der Popmusik gibt es aber noch Luft nach oben“, sagt Pastor Andreas Hülsemann, der das Projekt koordiniert. Das Ziel: mehr gut gemachte Musik in die Kirchengemeinden und mehr Popmusik in den Gottesdienst bringen.

Dabei wird auch auf den Nachwuchs gesetzt: Profis vermitteln Kenntnisse auf drei verschiedenen Niveaus, sodass sowohl ausgebildete Kirchenmusiker als auch Konfirmandenbands oder blutige Anfänger etwas lernen können. In Burgdorf bei Hannover steht ein Musikstudio mit optimaler Akustik und moderner Video- und Schnitttechnik zur Verfügung, in dem die Videos aufgenommen werden. Jedem Lehrvideo sind ein PDF und Audiodateien beigefügt, damit die Nutzenden auch offline üben können.

Song-Café und Live-Arena

Zum Angebot von „Soul Play“ gehört auch ein sogenanntes Song Café für Bands, in dem für zahlreiche beliebte Musiktitel die verschiedenen Instrumente und das Zusammenspiel vorgestellt werden. In der „Live-Arena“ geben Profimusiker Tipps. Das Lehrvideo-Angebot wird ständig erweitert, zu den neuen Tutorials gehören „Groove auf der Kirchenorgel“, „Anfänger Schlagzeug“ und „Cajón“, auch Videos zum Bassspiel und zur Chorleitung gehören zum Programm.

„Die meisten spielen Gitarre und Klavier, deswegen sind Videos mit diesem Inhalt am meisten gefragt“, sagt Hülsemann. Daneben werden auch Einführungen in Musiktheorie und Liturgie angeboten. Über einen Newsletter gibt es weitere Informationen und auch die Möglichkeit, direkt in Kontakt mit den „Soul-Play“-Machern zu treten. Gesucht werden noch gute Musikerinnen und Musiker, die als Teamer „Soul Play“ in ihren Gemeinden einsetzen.

Infos dazu stehen unter soul-play.de

Vom 21.-23. Juni findet das Pop-Camp der Landeskirche Hannovers statt: Bands und Einzelpersonen aus Pop, Rock und Jazz in der Kirche sind zum Wochenendworkshop nach Hanstedt eingeladen, um dort unter Leitung von Profis ihr Instrumentalspiel, ihren Gesang und ihr Auftreten zu verbessern. Anmeldung hier

Erstmals findet vom 16.-18. August ein Popkonvent in Burgdorf statt, mit Workshops, Meisterklassen, Infoständen, Diskussionen und Konzerten. Er soll auch dem Austausch zwischen Gemeindeverantwortlichen und Musizierenden dienen. Näheres dazu findet sich unter netzwerk-popularmusik.de/popkonvent24