Im Zentrum des Festgottesdienstes im Rahmen der Europäischen Wochen (EW) in Passau stehen ausgewählte Werke des frühbarocken Komponisten Heinrich Schütz (1585-1672). Der Kammerchor der Passauer Matthäuskirche gibt am 20. Juli unter anderem die beiden Psalmkonzerte „Jauchzet dem Herrn, alle Welt“ und „Singet dem Herrn ein neues Lied“ aus dem Jahre 1617 zum Besten. In seiner Musik sei eine Zuversicht hör- und spürbar, die besonders in den Vertonungen der beiden Psalmen 98 und 100 zum Ausdruck komme, sagte der evangelische Passauer Dekan Jochen Wilde, der auch die Predigt hält.
„Heinrich Schütz war Europäer, lange bevor es dieses Wort überhaupt gab“, sagte Wilde weiter. Das sei das Ergebnis seiner zahlreichen Reisen gewesen, vor allem seines zweijährigen Aufenthalts in Venedig. Indem er verschiedene musikalische Traditionen miteinander verband, habe er eine neue Tonsprache geschaffen und mit ihr neue Klangräume eröffnet. „Ohne Heinrich Schütz würde es unsere Musik, wie wir sie heute in Europa kennen und schätzen, nicht geben.“
Des Weiteren stehen auf dem Programm: die Motette „Verleih uns Frieden genädiglich“ von Heinrich Schütz, ein Präambulum in F-Dur von Peter Hasse und die Sonatina in d-Moll für Orgel von Christian Ritter. Der Festgottesdienst im Rahmen des Passauer Sommerfestivals beginnt um 10 Uhr in der Matthäuskirche. (2324/15.07.2025)