Solidarität mit Protesten im Iran

150 Menschen zeigten in Paderborn ihre Solidarität mit der Protestbewegung im Iran. Aufgerufen zu der Kundgebung hatte der Kirchenkreis Paderborn

PADERBORN – 150 Menschen sind dem Aufruf des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn zu einer Demonstration gefolgt, die aus Solidarität mit der aktuellen Protestbewegung im Iran stattfand. Während des friedlichen Demonstrationszuges vom Paderborner Hauptbahnhof zum Historischen Rathaus riefen die Teilnehmenden immer wieder: „Freiheit für Iran“, „Wir wollen keine Islamische Republik“ und  „Diktator raus aus dem Iran“.
Den Umsturz des korrupten und diktatorischen Regimes im Iran nannte Pastor Mehrdad Sepehri Fard (Paderborn) in seiner Rede vor dem Paderborner Rathaus als eines der Ziele. „40 Jahre lang hat die iranische Regierung statt mit Demokratie und Menschenrechten mit Gewalt, Grausamkeit, Unterdrückung und Folter regiert“, so der Seelsorger für persischsprachige Christen in der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Lippischen Landeskirche. Sepehri Fard wurde in Teheran geboren und lebt seit 1997 in Deutschland.
Christen, Anhänger der Bahai, Zoroastrier, Sunniten, Türken, Kurden „und alle anderen Gruppierungen, die nicht in das Weltbild der Mullahs“ passten, würden gefoltert, ermordet und Angehörige verfolgt. Die internationale Gemeinde dürfe das nicht tolerieren. „Wir fordern auch die deutsche Regierung, sich solidarisch gegenüber den Protestierenden im Iran zu zeigen!“, so Sepehri Fard.
„Jetzt in diesem Moment kämpfen Iraner auf den Straßen ihres Landes gegen die Zwangsheirat. Gegen Gewalt. Gegen die Erniedrigung von Frauen. Gegen Kindesmissbrauch. Gegen Folter. Gegen Gefangenschaft durch eine politische oder religiöse Zugehörigkeit. Gegen den Religionszwang und die Zwangsverschleierung. Gegen das Elend. Gegen die wirtschaftliche Krise. Gegen die Unterstützung von Terrorismus. Gegen den Machtmissbrauch der Mullahs“, nannte Sepehri Fard die Inhalte der Proteste. In ihrem Recht der  Versammlungs- und Meinungsfreiheit würden die Protestierenden verletzt, verfolgt, festgenommen und gefoltert. „Es gibt schon jetzt viel zu viele Tote und die Zahl wird weiter steigen“, so der Seelsorger.
Zu der Solidaritätskundgebung hatte der Kirchenkreis Paderborn aufgerufen. Im Bereich des Kirchenkreises von Paderborn über Höxter bis zum lippischen Lügde lebten etliche Christen, die aus dem Iran stammen, sagte Superintendent Volker Neuhoff. ekp/wels