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Software-Panne: Land hat 1.440 Lehrerstellen mehr als gedacht

Das baden-württembergische Kultusministerium kann überraschend 1.440 zusätzliche Lehrer einstellen. Grund ist eine jahrzehntealte Software-Panne, durch die diese Stellen fälschlich als besetzt galten, wie das Ministerium am Mittwoch in Stuttgart einräumte. Der Fehler in der Personalverwaltung blieb offenbar seit 2005 unentdeckt. Die nun freien Stellen sollen komplett der Unterrichtsversorgung an den Schulen zugutekommen.

Die Panne kam erst ans Licht, nachdem es in Einzelfällen zu Unstimmigkeiten bei der Stellenbesetzung gekommen war. Daraufhin prüften das Kultusministerium und das Landesamt für Besoldung den Angaben zufolge erstmals seit fast 20 Jahren den gesamten Stellenbestand neu. Eine eigens dafür entwickelte Software berechnete im Juni 2025 die tatsächliche Zahl der besetzten Stellen und deckte die hohe Abweichung auf.

Als Ursache für die fehlerhaften Zahlen gelten Probleme bei der Datenübertragung in das Verwaltungsprogramm „DIPSY-Lehrer“ im Jahr 2005. Nachträgliche Tarifumstellungen und manuelle Eingriffe in das System haben den Fehler über die Jahre vermutlich vergrößert. Die Software schrieb den einmal erfassten, aber falschen Personalbestand seither fort.

Um die genauen Ursachen zu klären und solche Fehler künftig zu verhindern, wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Daran sind das Kultus- und das Finanzministerium sowie der Landesrechnungshof beteiligt. Das Kultusministerium arbeitet nun nach eigenen Angaben an einem Plan, wie die zusätzlichen Lehrkräfte schnell und sinnvoll an den Schulen eingesetzt werden können. (1750/16.07.2025)