So lief die Synode der Nordkirche

Mitgliederschwund, Gemeindebriefpreis und Ärger um eine geplante Klinik in Flensburg – die Synode der Nordkirche hatte viele Themen auf dem Zettel. Unser Überblick.

Über zahlreiche Themen hat die Synode abgestimmt
Über zahlreiche Themen hat die Synode abgestimmtSusanne Hübner / Nordkirche

Vor allem jüngere Gemeindemitglieder werden der Nordkirche in den kommenden Jahren laut „Freiburger Studie“ den Rücken kehren. Doch die Kirche will dem Trend entgegenarbeiten. So könnten Kirchengemeinden künftig erproben, Amtshandlungen wie Taufen, Trauungen oder Bestattungen offener zu gestalten, heißt es in einem Leitlinien-Entwurf, den die Synode auf den Weg brachte. Laut „Freiburger Studie“ wird die Nordkirche 2060 nur noch etwa halb so viele Mitglieder haben wie heute. Die Kirchensteuer-Einnahmen werden um rund 45 Prozent sinken „Lasst uns Experimente machen!“, sagte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. (Hier mehr dazu).

In den kommenden Jahren will sich die Nordkirche weiter für die gesellschaftliche Vielfalt öffnen und sich zugleich auf ihr Kernanliegen konzentrieren. Dazu zählten die stärkere Einbindung der Jugend, eine Neugestaltung der Amtshandlungen und neue Zugänge zum Pastorenberuf, sagte Synoden-Präses Ulrike Hillmann. Erprobt werden soll etwa, Taufen auch ohne Paten zu ermöglichen. Entscheidender sei die Anbindung an die Kirchengemeinde, so Dezernent Mathias Lenz. Der Blick in die Zukunft könne schon Zweifel nähren, sagte Bischöfin Kirsten Fehrs. Gefragt sei daher sowohl „realistische Nüchternheit“ als auch „Glaubensmut“. (Hier mehr dazu).

Bischof Gothart Magaard Foto: Susanne Hübner / Nordkirche
Bischof Gothart Magaard Foto: Susanne Hübner / NordkircheSUSANNE HUEBNER 01772988250

Der Schleswiger Bischof Gothart Magaard hat sich optimistisch gezeigt, dass im Konflikt um Schwangerschaftsabbrüche an der geplanten Flensburger Klinik eine Lösung gefunden wird. Er setze darauf, dass der Runde Tisch mit Frauenverbänden und Beratungsstellen eine tragfähige Regelung finden werde, sagte der Bischof und Aufsichtsratsvorsitzende der Diako vor der Landessynode. Das neue Flensburger „Malteser-Diako“-Klinikum soll auf Druck der katholischen Malteser Schwangerschaftsabbrüche nur bei absoluten Notfällen vornehmen. (Hier mehr dazu).

Die Kirchengemeinden der Hansestadt Wismar und der Norddörfer auf Sylt sind mit dem Gemeindebriefpreis der Nordkirche ausgezeichnet worden. Beide Gemeindebriefe überzeugten durch ein gutes Layout, gute Lesbarkeit und gelungene Fotos, erklärte die Jury. Das Preisgeld in Höhe von jeweils 600 Euro wurde den Redaktionen während der Landessynode überreicht. Der zweite Preis mit 500 Euro ging an die Auferstehungsgemeinde Hamburg-Lohbrügge, der dritte mit 300 Euro an die pommersche Gemeinde Kartlow-Völschow bei Jarmen und der vierte mit 250 Euro an die Gehörlosen-Gemeinde der Kirchenkreise Mecklenburg und Pommern. (Hier mehr dazu).
(epd)