So feiert Greifswald das Jubiläum der Reformation

Zahlreiche Veranstaltungen: Wie der Reformator wirkte, zeigt die Ausstellung „Luthers Norden“. Gefeiert wird auf dem Ökumenischen Kirchentag.

Nicht nur Luther-Fans sind in Hannover willkommen
Nicht nur Luther-Fans sind in Hannover willkommenSteffen Schellhorn / epd

Greifswald. Mit rund 60 Veranstaltungen will die Hansestadt Greifswald das Gedenkjahr zum Reformationsjubiläum 2017 feiern. Durch die Reformation sei das politische, soziale und kulturelle Leben tiefgehend beeinflusst und verändert worden, sagte der Kirchenhistoriker Thomas K. Kuhn bei der Vorstellung des Programms in Greifswald. Die Veranstaltungsreihe wolle die gesellschaftlichen und religiösen Voraussetzungen in der Stadt und im gesamten Nordosten Deutschlands in den Blick nehmen.
Einer der Höhepunkte ist die kulturhistorische Ausstellung "Luthers Norden". Die Schau wird von der Nordkirche, dem Pommersche Landesmuseum in Greifswald und dem Landesmuseum Schloss Gottorf in Schleswig-Holstein gemeinsam geplant. Sie wird im Sommer 2017 in Greifswald zu sehen sein und im Herbst nach Gottorf weiter wandern. Gezeigt werden "hochkarätige Originale", unter anderem Alltagsgegenstände, Schriften und Gemälde.

"Zeit der Gnade"

Rund 80 Prozent der Kunstobjekte stammen aus den Magazinen beider Museen. Dazu kommen Leihgaben, unter anderem aus Dänemark. Bereits am kommenden Montag, 17. Oktober, startet eine Vortragsreihe unter dem Titel "Praktizierte Frömmigkeit zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit" im Greifswalder Krupp Kolleg. Neben weiteren Ausstellungen und Konzertreihen liegt ein Schwerpunkt der Feierlichkeiten auf dem 3. Ökumenischen Kirchentag.
Der Kirchentag wird am 16. September 2017 unter dem Motto "Jetzt ist die Zeit der Gnade" in der Hansestadt gefeiert. Organisiert wurde die Veranstaltungsreihe zum Reformationsgedenken von der Vorbereitungsgruppe "AG 2017", in der sich Vertreter der Stadt, der Universität und der kulturellen Einrichtungen zusammengefunden hatten. Mit "multiperspektivischen Zugängen und niedrigschwelligen Veranstaltungsformen" sollen möglichst viele Besucher für das 500. Reformationsjubiläum interessiert werden, so Thomas K. Kuhn, Leiter der Arbeitsgruppe.
Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag in Wittenberg gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte. (epd)