Smartphones können für Kinder zum „Haifischbecken“ werden
Pädagogin Silke Müller fordert angesichts von Hass, Gewalt und Pornografie in sozialen Netzwerken, Kindern und Jugendlichen ein eigenes Smartphone vor dem 16. Lebensjahr vorzuenthalten.
„Bitte kein Smartphone, bevor die Kinder 16 Jahre alt sind“, sagte Pädagogin und Buchautorin Silke Müller der Neuen Osnabrücker Zeitung. Für Kinder und Jugendliche, die ihre Smartphones ohne Beschränkungen nutzen könnten, öffne sich „das Haifischbecken in voller Gänze“.
Müller hat kürzlich ihr Sachbuch „Wir verlieren unsere Kinder: Gewalt, Missbrauch, Rassismus – Der verstörende Alltag im Klassen-Chat“ veröffentlicht. Die meisten Erwachsenen hätten „nicht den Hauch einer Ahnung davon, welchen Bildern, Videos und Gefahren unsere Kinder im Netz ausgesetzt sind“, sagte die Leiterin der Waldschule Hatten im Landkreis Oldenburg. Eltern rät die Pädagogin, dass sie sich fit machten im Umgang mit sozialen Netzwerken.
Es sei zudem wichtig, den Kindern dabei zu helfen, bestimmte Bilder wieder aus dem Kopf zu bekommen, forderte Müller. Bei Nacktbildern trauten die Kinder sich häufig nicht, mit Erwachsenen zu sprechen. Sie seien peinlich berührt und trügen Scham und Angst teilweise über Monate mit sich herum.