Slowenien gedenkt seiner Reformatoren

Sloweniens Regierung hat am Reformationstag (Dienstag) an die Bedeutung protestantischer Geistlicher für das südosteuropäische Land erinnert. „Die Reformation hat den Weg für die slowenische Sprache, Kultur und nationale Eigenständigkeit geebnet“, wird Ministerpräsident Robert Golob von örtlichen Medien zitiert. Die Geschichte Sloweniens ist eng mit der Kirchengeschichte verknüpft, da Reformatoren die slowenische Sprache erstmals in Buchform verewigten.

Erst der Mut slowenischer Geistlicher habe es der Nation ermöglicht, einen Kulturschatz zu entwickeln, sagte Golob. Noch heute definiere sich sein Land deshalb über die Liebe zu Kultur, Büchern und Sprache.

Bei der diesjährigen Frankfurter Buchmesse vor zwei Wochen war Slowenien offizieller Ehrengast. Sloweniens Kulturministerin Asta Vrecko bezeichnete dies nun als „Sieg“ der slowenischen Sprache über alle historischen Versuche, Kultur und Identität zu unterdrücken.

Im 16. Jahrhundert wurden erstmals Bücher in slowenischer Sprache gedruckt. Dabei handelte es sich um religiöse Texte und Bibelübersetzungen, zusammengestellt vom protestantischen Prediger Primoz Trubar. Dessen Porträt ist heute unter anderem auf Sloweniens 1-Euro-Münzen zu sehen.