SKF: Freigabe der Abtreibung würde Druck auf Schwangere erhöhen

Der Sozialdienst katholischer Frauen (SKF) in Bayern hält die Kommissionsempfehlungen an die Bundesregierung zur Reform des Abtreibungsrechts in Teilen für katastrophal. Dies gelte vor allem für das Konzept eines abgestuften Lebensschutzes in Abhängigkeit vom Alter des Embryos, sagte die Geschäftsführerin der SKF-Landesstelle, Silvia Wallner-Moosreiner, am Donnerstag in München. „Es wäre eine echte Katastrophe, wenn das so in ein Gesetz münden würde“, sagte sie.

Als „in sich widersprüchlich“ bewertete die Sozialpädagogin die Aussagen der Kommission zur Pflichtberatung. Diese müsse unbedingt beibehalten werden. Wallner-Moosreiner betonte, eine rechtliche Freigabe des Schwangerschaftsabbruchs werde nicht Druck von den betroffenen Frauen nehmen, sondern ihn verstärken. Sie müssten dann nämlich ganz allein entscheiden. Der Druck von Partnern und der Gesellschaft, eine Abtreibung vornehmen zu lassen, werde zunehmen. Dies zeigten die Erfahrungen mit Pränataldiagnosen, etwa Trisomie-21-Tests.

Die SKF-Geschäftsführerin äußerte sich bei einem Pressegespräch des Landeskomitees der Katholiken in Bayern vor dessen Frühjahrsvollversammlung, die am Freitag beginnt. Wallner-Moosreiner leitet den Sachausschuss des Landeskomitees für ethische Grundfragen.