Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) und Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) haben den Sitz des früheren Landtagsgebäudes in der Münchner Innenstadt als „Ort der Demokratie in Bayern“ ausgezeichnet. Ein Gedenkobjekt im Hof der Prannerstraße 8 erinnere jetzt an die „demokratiegeschichtlich bedeutende Entwicklung“, die von diesem Ort ausgegangen war, erklärte der Bayerische Landtag in einer Pressemitteilung vom Freitag. Ab 1818 habe hier die Ständeversammlung getagt, ab 1848 dann der Landtag. „Hier entfaltete sich der Frühparlamentarismus, der den Weg für den Wandel Bayerns zur parlamentarischen Demokratie ebnete“, hieß es weiter.
Die Prannerstraße war bis 1933 Heimat des bayerischen Landtags, mit einer kurzen Unterbrechung: Nach der Ausrufung der Republik durch Kurt Eisner (USPD) tagten die Abgeordneten laut Mitteilung wegen der revolutionären Unruhen in München für kurze Zeit in Bamberg, bevor der Landtag bis 1933 wieder in der Prannerstraße zusammenkam. Das repräsentative Gebäude wurde während des Zweiten Weltkriegs zerstört. Seit 1949 ist das Maximilianeum Heimat der bayerischen Abgeordneten.
Das Projekt „Orte der Demokratie“ würdigt laut Homepage die „Schauplätze demokratiegeschichtlicher Ereignisse“ in Bayern. Dazu zählen unter anderem auch das Haus der Kramerzunft in Memmingen, wo Bauern im Jahr 1525 erstmals Freiheits- und Menschenrechte postulierten, sowie Schloss Herrenchiemsee, wo 1948 die Vorarbeiten für das Deutsche Grundgesetz geleistet wurden. (2377/18.07.2025)