Die Ächtung des Rassismus gegen Sinti und Roma sei Horst Köhler ein Anliegen gewesen, betont der Zentralrat. Köhler habe sogar die Schirmherrschaft für die diesjährigen Aktionswochen gegen Antiziganismus zugesagt.
Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma hat den verstorbenen früheren Bundespräsidenten Horst Köhler gewürdigt. Die Anliegen der Minderheit seien Köhler “sehr wichtig” gewesen, erklärte der Zentralratsvorsitzende Romani Rose am Dienstag in Heidelberg. “So hatte er zugesagt, im Jahr 2025 die Schirmherrschaft für die Aktionswochen gegen Antiziganismus übernehmen zu wollen.”
Als Bundespräsident habe Köhler gemeinsam mit Rose die KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau besucht. Die Ächtung des “speziellen Rassismus gegen unsere Minderheit” sei Köhler ein persönliches Anliegen gewesen. Köhler habe sich dafür eingesetzt, die Erinnerung an die Vergangenheit als Verantwortung für die Gegenwart anzuerkennen.
“Wir teilten die Sorge um Demokratie und Rechtsstaat, denn auch Horst Köhler war der Meinung, dass sie sich nicht selbst garantieren, sondern von den Bürgerinnen und Bürgern verteidigt werden müssen”, so Rose. Er betonte: “Es war für uns immer eine große Ehre, ihm zu begegnen, wie zuletzt bei der Verleihung des Europäischen Bürgerrechtspreises der Sinti und Roma an den amerikanischen Architekten Daniel Libeskind.”
Horst Köhler war am Samstag nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 81 Jahren in Berlin gestorben. Er war von 2004 bis 2010 der neunte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.