Siegerentwurf für Einheitsdenkmal in Leipzig gekürt

50 über den Platz verteilten Objekte, in den Boden gesteckte Banner, Fahnen und Transparente sollen das künftige Einheitsdenkmal in Leipzig werden. Der Wettbewerb ist entschieden, Baubeginn soll im Oktober 2025 sein.

Der Wettbewerb zum Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig ist entschieden: Durchgesetzt hat sich der Entwurf “Banner, Fahnen, Transparente” von “ZILA Architekt.innen” und Kunstschaffenden, wie die Stadt Leipzig am Mittwoch bekannt gab. Die Umsetzung auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz in der Innenstadt soll im Oktober 2025 starten. Dafür sei ein Gesamtbudget von bis zu fünf Millionen Euro vorgesehen. Leipzig war ein zentraler Ausgangspunkt der friedlichen Revolution. Am 9. Oktober 1989 gingen dort bei einer der Montagsdemonstrationen mehr als 70.000 Menschen für Demokratie und Bürgerrechte auf die Straße.

Die Jury erklärte, der Entwurf überzeuge durch seine zugleich abstrakte und konkrete Würdigung eines zentralen Elements von Protestbewegungen im Allgemeinen und der Friedlichen Revolution von 1989 im Besonderen: “Die kraftvolle Inszenierung der 50 über den Platz verteilten Objekte, in den Boden gesteckte Banner, Fahnen und Transparente, überlässt den Betrachtenden Raum für Assoziation, Aneignung und Partizipation.” Damit könne dauerhaft ein kraftvoller und inspirierender Ort für eine würdevolle Auseinandersetzung mit Kernfragen der Demokratie geschaffen werden.

Ab kommenden Mittwoch sollen die Wettbewerbsentwürfe in der Leipziger Universitätskirche Sankt Pauli öffentlich ausgestellt. Den Angaben zufolge hatten sich 36 Teilnehmende aus dem In- und Ausland an dem Wettbewerb beteiligt. Der Siegerentwurf ist mit 35.000 Euro dotiert.

In Berlin verzögert sich derweil der Bau des Denkmals zur Deutsche Einheit in Form einer Wippe weiter und wird teurer. Eine Fertigstellung könnte im ersten Quartal 2026 erfolgen, hieß es zuletzt von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne). Die Kosten für das Denkmal belaufen sich auf über 18 Millionen Euro.