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Siegener Studie will Autonomie von Menschen mit Demenz stärken

Das Bundesforschungsministerium fördert eine neue Demenz-Studie an der Universität Siegen mit 1,3 Millionen Euro. Das Forschungsprojekt „DECIDE-2“ solle Menschen mit Demenz unterstützen, möglichst lange selbstbestimmt über ihre gesundheitliche Versorgung entscheiden zu können, teilte die Hochschule am Freitag mit. Dabei arbeite das wissenschaftliche Team des Bereichs Psychologische Alternsforschung mit dem Netzwerk „Demenzlotsen Siegen-Wittgenstein“ zusammen. Weiterer Kooperationspartner ist demnach das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Greifswald.

„Wir möchten die Autonomie von Menschen mit Demenz und Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen stärken“, sagt Janina Florack, Projektmitarbeiterin der Professur für Psychologische Alternsforschung an der Universität Siegen. Gleichzeitig gehe es darum, Angehörige zu entlasten.

Für die Studie werden nun interessierte Betroffene aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein und den angrenzenden Regionen gesucht. Anmelden können sich Menschen mit leichter bis mittelschwerer Demenz oder beginnenden Gedächtnisstörungen, wie es hieß. Sie würden über eine Dauer von etwa sechs Monaten regelmäßig von speziell geschulten Demenzlotsinnen zu Hause besucht, um im gemeinsamen Gespräch einen individuellen Unterstützungsbedarf zu ermitteln. Auf dieser Grundlage würden ein Versorgungsplan und Strategien zur Umsetzung entwickelt.

Das wissenschaftliche Team der Universität Siegen und des DZNE begleitet und evaluiert den Prozess. Dabei liege das Augenmerk auf der Frage, welchen Einfluss die Unterstützung durch die Demenzlotsinnen auf die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen habe, hieß es.