Artikel teilen:

Sich vor Hautkrebs schützen und trotzdem Vitamin D bekommen

Der Kult um gebräunte Haut sowie die Reisefreudigkeit der vergangenen Jahrzehnte haben eine Konsequenz: Mit mehr als 200.000 neuen Fällen pro Jahr ist Hautkrebs bundesweit die häufigste Krebserkrankung. Schon mit einfachen Maßnahmen lassen sich die Risiken, die von einer starken Sonneneinwirkung ausgehen, deutlich reduzieren. Die Deutsche Krebsgesellschaft hat folgende Tipps:

– Wie lange die Haut der Sonne ausgesetzt werden kann, ohne dass ein Schaden entsteht, hängt vom Hauttyp und der Intensität der Sonnenstrahlung ab. Mehrere Hauttypen werden unterschieden, wobei hellhäutige Menschen deutlich häufiger an Hautkrebs erkranken als Menschen mit anderen Hauttypen. Sie benötigen einen höheren Sonnenschutz als andere.

– tragen; auch Sonnenhut und Sonnenbrille schützen. Im Handel gibt es zudem spezielle UV-Schutz-Kleidung. Unbekleidete Stellen wie etwa Gesicht, Ohren, Glatze, Schultern, Hände, Unterarme und Fußrücken reichlich mit Sonnenschutzmittel – je nach Hauttyp mit hohem Lichtschutzfaktor – eincremen. Das Nachcremen nach etwa zwei Stunden nicht vergessen.

– , vor allem im Hochsommer: Beachten Sie, dass in der Nähe zu Wasser, Sand oder Schnee sowie mit wachsenden Höhenmetern im Gebirge die UV-Belastung zusätzlich erheblich ansteigt.

– n sind wasserfeste Sonnenschutzmittel zu verwenden, textiler Lichtschutz wirkt besser als Sonnencremes. Bei einem geplanten längeren Aufenthalt im Freien sollte eine halbe Stunde zuvor eine Sonnencreme mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor aufgetragen werden, der dem individuellen Hauttyp angepasst ist. Auch die Länge des Sonnenbades richtet sich nach dem Hauttyp.

– Hautkrebs und seine Vorstufen sind sicht- und tastbar. Deshalb ist eine regelmäßige Eigenuntersuchung sinnvoll. Besondere Aufmerksamkeit sollte dabei den Pigmentmalen gelten, auch Muttermale oder Leberflecken genannt. Sie sind an sich zwar meist harmlos, doch kann sich unter Umständen aus ihnen ein bösartiger Hauttumor entwickeln. Verändert sich ein über Jahre gleich gebliebener Leberfleck oder treten neue Leberflecke auf, empfiehlt es sich, diese einem Hautarzt zu zeigen.

– Gesetzlich Krankenversicherte haben grundsätzlich ab dem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf einen kostenlosen Haut-Check. Bei dem Check untersuchen Arzt oder Ärztin die Haut von Kopf bis Fuß, auch Kopfhaut, Gesicht und Nägel. Bei Auffälligkeiten wird eine Gewebeprobe zur weiteren Abklärung entnommen.

– Das höchste berufsbedingte Hautkrebsrisiko haben Beschäftigte, die viel im Freien arbeiten. Sie sollten besser geschützt und informiert werden. Dazu gehört, dass Arbeitgeber eine entsprechende Schutzausrüstung zur Verfügung stellen, etwa Sonnenhüte mit Krempe und Nackenschutz.

Der Klimawandel hat einen indirekten Einfluss auf die Ozonschicht und damit auf die Belastung durch UV-Strahlung. Wissenschaftler empfehlen daher Maßnahmen in Städten und Gemeinden für einen besseren Schutz der Bevölkerung. Hierzu gehören die Begrünung von Plätzen und Straßen sowie die Schaffung von Überdachungen. Schulhöfe und Außenbereiche von Kindergärten sollten so umgestaltet werden, dass die Belastung durch Sonnenstrahlung reduziert wird.

Sonne hat auch positive Effekte: Sie verbessert das psychische und geistige Leistungsvermögen und regt die Bildung von Vitamin D an. Für eine ausreichende Bildung von Vitamin D genügt es, Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz zwei- bis dreimal pro Woche ein paar Minuten lang der Sonne auszusetzen.