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SH: Zahl der Kita-Fachkräfte bleibt auf niedrigem Niveau

In Schleswig-Holsteins Kitas ist die Zahl der pädagogischen Fachkräfte 2023 leicht gestiegen. Laut aktuellem „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann Stiftung bleibt sie dennoch auf niedrigem Niveau, wie die Stiftung am Mittwoch mitteilte. Eine hohe Fachkraft-Quote, bei der mehr als acht von zehn pädagogisch Tätigen über einen Fachschulabschluss verfügen, gab es in nur jedem fünften Kita-Team (20 Prozent). Im Jahr 2017 traf dies auf noch etwas weniger Teams zu (19 Prozent). Schleswig-Holstein liegt unter dem bundesweiten Durchschnitt von 32 Prozent. Nur Bayern (3 Prozent) und Hamburg (16 Prozent) schneiden noch schlechter ab.

Dabei sei eine hohe Fachkraft-Quote „ein zentraler Faktor für eine kindgerechte frühkindliche Bildung“, so die Stiftung. Verschiedene Studien würden zeigen, dass eine niedrige Fachkraft-Quote die Qualität der pädagogischen Arbeit mindere und den professionellen Anspruch der Fachkräfte gefährden könne. Zudem sei die Begleitung von nicht einschlägig ausgebildeten Mitarbeitenden zunächst ein zusätzlicher Aufwand und damit ein weiterer Belastungsfaktor für das Fachpersonal.

Mit dem Fachkräftemangel steige zudem das Risiko, dass die Beschäftigten sich überlastet fühlen und den Beruf wechselten. „Etwas mehr als die Hälfte der Kita-Kinder befinden sich in Schleswig-Holstein zudem in Gruppen mit nicht kindgerechten Personalschlüsseln. Somit haben die Kitas schon in dieser Hinsicht schwierigere Voraussetzungen, um ihren Bildungsauftrag zu erfüllen“, betonte Kathrin Bock-Famulla, Expertin der Bertelsmann Stiftung für frühkindliche Bildung. Deshalb sei es wichtig, den Anteil der einschlägig qualifizierten Fachkräfte weiter zu steigern

Der Landesverband des Deutschen Roten Kreuz (DRK) nannte die Situation in den Kitas „alarmierend“. „Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Schleswig-Holstein noch erheblichen Ausbaubedarf hat. Gute frühkindliche Bildung braucht professionell ausgebildetes Personal und stabile Rahmenbedingungen“, betonte Anette Langner vom DRK-Landesverband.