SH: Weisser Ring ruft zu Zivilcourage auf

Der Weisse Ring in Schleswig-Holstein hat anlässlich des Tages der Zivilcourage (19. September) an den Grundsatz „Helfen und Handeln“ erinnert. „Es geht bei Zivilcourage nicht immer darum, sich körperlich einzumischen und einzugreifen. Jeder
Mensch kann zivilcouragiert handeln, indem er aus der Distanz heraus Öffentlichkeit herstellt oder die Polizei informiert“, sagte Landesvorsitzende Manuela Söller-Winkler laut Mitteilung von Freitag. „Wichtig ist, dass gehandelt und nicht weggeschaut wird.“

In Extremsituationen zeige sich Zivilcourage oft sehr viel offensichtlicher als in Alltagssituationen. „Aber gerade in solchen Momenten geht es darum, laut zu werden und sich für andere stark zu machen“, sagte Söller-Winkler. Beleidigungen oder Abwertungen dürften nicht einfach so toleriert werden. „Zivilcourage bedeutet auch, sich für die eigenen Werte einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen.“

Spitzt sich eine Situation zu, gilt laut Weissem Ring, sich nicht selbst in Gefahr zu bringen. „Zeuginnen und Zeugen, die eine solche Situation beobachten, sollten sich unbedingt Unterstützung bei anderen Menschen in der Umgebung holen“, riet Söller-Winkler. „Je mehr Menschen versuchen, die Situation zu deeskalieren, desto schneller kann geholfen werden.“ Konflikte könnten so idealerweise am Anfang ihrer Eskalationsspirale ausgebremst werden, bis die Polizei eintrifft.

Bei entschlossenem Eingreifen könnten viele Straftaten verhindert werden. „Ich möchte daher allen Bürgerinnen und Bürgern Mut machen, in Situationen, in denen Zivilcourage gefragt ist, mutig zu sein, zu handeln und damit anderen Menschen zu helfen. Zivilcourage ist wichtig für unsere Gesellschaft und stellt gleichzeitig eine große Herausforderung für jede und jeden Einzelnen dar“, sagte Söller-Winkler.