Der Sozialverband in Schleswig-Holstein hat die von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) angekündigte Nullrunde für das Bürgergeld 2025 als „Armutszeugnis“ bezeichnet. Die Entscheidung lasse den Praxisbezug zu den Lebensrealitäten der Betroffenen vermissen, wie der Verband am Mittwoch mitteilte.
„Dass nach Jahren der Krise und unverändert hohen Preisen für Dinge des täglichen Bedarfs nun eine Nullrunde droht, liegt an der geltenden Berechnungsformel für die Regelbedarfe“, sagte Landesgeschäftsführer Tim Holborn. Notwendig sei ein neues Verfahren der Bedarfsermittlung, das die alltäglichen Bedarfe der Betroffenen realitätsnah abbilde und verhindere, dass die Armut weiter zunehme.
Hubertus Heil hatte am Mittwoch angekündigt, dass es beim Bürgergeld im kommenden Jahr keine Erhöhung geben werde. Er begründete die Nullrunde unter anderem mit der deutlich gesunkenen Inflation. Anfang 2024 war das Bürgergeld noch um insgesamt 12 Prozent erhöht worden. Alleinstehende bekommen seither 563 Euro im Monat, 61 Euro mehr als im Vorjahr.