In Schleswig-Holstein haben sich im vergangenen Jahr so viele Menschen mit Keuchhusten infiziert wie noch nie seit Einführung der Meldepflicht in 2013. Insgesamt wurden 529 Infektionsfälle gemeldet, 2023 waren es 68 Fälle und vor der Corona-Krise 2019 wurden 216 Keuchhusten-Fälle registriert, wie die AOK Nordwest am Dienstag mit Verweis auf Zahlen des Robert-Koch-Instituts mitteilte. Die Gründe für den Anstieg seien vielfältig, hieß es. Es könnte sich um einen Nachholeffekt nach der Corona-Pandemie handeln, während der strenge Hygieneregeln galten. Hinweise auf eine erhöhte Virulenz des Erregers oder eine besondere Schwere der Erkrankungen gebe es nicht.
Keuchhusten wird durch Bakterien übertragen und gehört zu den meldepflichtigen Krankheiten. Die Ansteckung erfolge über Tröpfchen beim Husten oder Niesen. Sie tritt überwiegend im Kindes- und Jugendalter auf. Gerade im ersten Lebensjahr stelle der Keuchhusten eine gesundheitliche Bedrohung für Kinder dar. „Daher raten wir, unbedingt die empfohlenen Impfungen insbesondere bei Säuglingen und Kindern vorzunehmen“, sagte AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann. Auch Schwangere sollten sich impfen lassen.