MV: Weniger Schlafmittel in Pflegeheimen

Im bundesweiten Vergleich schneiden Pflegeheime in Mecklenburg-Vorpommern gut ab. In fast allen untersuchten Kategorien des „Qualitätsatlas Pflege“ aus dem Jahr 2021 ist die Versorgungsqualität besser als der bundesweite Durchschnitt, wie die Krankenkasse AOK Nordost am Mittwoch mitteilte. So verzeichnet MV mit 4,27 Prozent im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (7,55 Prozent) einen wesentlich niedrigeren Anteil an Pflegebedürftigen in Heimen, die eine problematische Dauerverordnung von Schlaf- und Beruhigungsmitteln erhalten. Innerhalb der Landkreise zeigten sich jedoch Unterschiede, hieß es.

Bei der Anzahl der Klinikeinweisungen von Demenzerkrankten aufgrund von unzureichender Flüssigkeitszufuhr liegt MV mit 3,59 Prozent etwas unter dem Bundesdurchschnitt von 3,75 Prozent. Beim Thema Wundliegen (Dekubitus) schneidet MV mit 10,12 Prozent bundesweit am besten ab, der Bundesdurchschnitt lag laut Studie bei 11,38 Prozent. Doch auch in MV-Heimen erhalten 21,4 Prozent der Pflegeheimbewohner eine für Ältere ungeeignete Medikation, der Bundesdurchschnitt liege bei rund 21,9 Prozent, hieß es.

Der „Qualitätsatlas Pflege“ untersuchte unter anderem die Themen Dauermedikation mit Schlaf- und Beruhigungsmitteln, Krankenhauseinweisungen von Demenzkranken aufgrund von Flüssigkeitsmangel, fehlende augenärztliche Vorsorge bei Diabetes, das Auftreten von Dekubitus, die Dauerverordnung von Antipsychotika bei Demenz und die Häufigkeit von besonders kurzen Krankenhausaufenthalten. Insgesamt wurden Daten von rund 350.000 AOK-versicherten Pflegeheim-Bewohnerinnen und -Bewohnern ab 60 Jahren ausgewertet, darunter rund 12.622 aus Mecklenburg-Vorpommern.