In Schleswig-Holstein haben 2024 mehr Menschen die Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung genutzt. Nach einer Auswertung der AOK NordWest nutzten 18,7 Prozent der Männer über 45 Jahren die Untersuchungen, im Vorjahr waren es 17,9 Prozent, wie die Krankenkasse am Dienstag mitteilte. Bei den Frauen ab 20 Jahren gingen 35,3 Prozent zur Krebsfrüherkennung, im Vorjahr lag der Wert noch bei 34,7 Prozent. Der positive Trend der vergangenen Jahre setze sich damit weiter fort, hieß es.
Es sei erfreulich, dass wieder mehr Menschen die Krebsvorsorge nutzten, sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK NordWest, Tom Ackermann. Die positive Entwicklung dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Krebsvorsorge immer noch zu wenig genutzt wird. Besonders bei den Männern liege der Wert auf zu geringem Niveau. „Vorsorge ist sinnvoll angelegte Zeit. Denn die Chance der frühen Diagnostik kann Leben retten“, sagte Ackermann. Außerdem werde sie von den gesetzlichen Krankenkassen vollständig bezahlt.
Männer ab 45 Jahren haben einmal im Jahr Anspruch auf Untersuchungen der Prostata, der äußeren Geschlechtsorgane sowie auf das Abtasten der regionären Lymphknoten. Frauen ab 20 Jahren haben einmal jährlich Anspruch auf Untersuchungen der Geschlechtsorgane und einen Abstrich vom Muttermund sowie aus dem Gebärmutterhals. Ab dem 35. Lebensjahr wird der Abstrich alle drei Jahre durchgeführt, zusätzlich erfolgt ein Test auf humane Papillomviren (HPV). Ab 30 Jahren ist ein Abtasten der Brust und der Achselhöhlen vorgesehen.