Der Kinderschutzbund Schleswig-Holstein fordert ein Ganztagsgesetz. Ein gesetzlicher Rahmen mit Qualitätsstandards sei dringend notwendig, sagte Susanne Günther, Landesgeschäftsführerin des Kinderschutzbunds SH. Für den Start des Rechtsanspruchs auf ganztägige Bildung und Betreuung für alle Grundschulkinder im August 2026 fordert Günther „einen ausformulierten Mindestqualitäts-Standard, hinter den nie wieder zurückgefallen werden darf“. Ihrer Ansicht nach gehören unter anderem die Anerkennung und Weiterentwicklung der Schule als Lehr- und Lebensraum, Rückzugsmöglichkeiten für die Kinder, die Einbindung außerschulischer Partner sowie ein Mitspracherecht der Kinder bei der Gestaltung des Ganztags dazu.
Der Kinderschutzbund fordert zudem, dass alle in Schule Tätigen ein Grundverständnis zum Thema Kinderschutz haben müssen. Günther: „Kinderrechte und Kinderschutz müssen ein unanfechtbarer Bestandteil dieses Gesetzes sein; genauso wie betreuende Hilfskräfte im Kitabereich eine obligatorische Fortbildung im Bereich Kinderschutz als Grundqualifizierung durchlaufen, muss das Gleiche für sozialerfahrene Personen in der Ganztagsbetreuung gelten.“
Es ist nicht hinnehmbar, dass es bislang kein Konzept für das Ganztagsangebot gibt, befand die Landesgeschäftsführerin. „Es geht um eine längerfristige Planung und durchdringende Grundhaltung; das Thema ist – auch gesamtgesellschaftlich gesehen – so bedeutsam, dass wir eine Vision brauchen, wie ein gut ausgestaltetes Ganztagsangebot in Schleswig-Holstein konkret aussehen soll“, erklärte Günther.
Der Kinderschutzbund Schleswig-Holstein ist nach eigenen Angaben die politisch unabhängige Lobby für Kinder. In Schleswig-Holstein engagieren sich im Kinderschutzbund über 3.000 Mitglieder in 28 Orts- und Kreisverbänden.