Mit einem Festakt im Multimar-Wattforum in Tönning (Kreis Nordfriesland) wird am Dienstag um 14 Uhr der 40. Geburtstag des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer gefeiert. Zu den geladenen Gästen und Rednern gehören Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne), wie das Umweltministerium am Donnerstag in Kiel mitteilte. Zudem sind ein Vortrag über die Vogelinsel Trischen und eine Diskussion mit dem Umweltminister und Vertretern aus Tourismus, Fischerei, Naturschutz und Wissenschaft geplant.
Der Kieler Landtag erklärte das Wattenmeer am 22. Juli 1985 zum Nationalpark. Am 1. Oktober 1985 trat das Gesetz in Kraft. Das Wattenmeer war in Gefahr, in der Nordsee schwamm viel Müll, Pflanzen- und Tierbestände schwanden. Der Naturschutz nahm mit dem neuen Gesetz Fahrt auf. Inzwischen kommen zehn bis zwölf Millionen Zugvögel im Frühjahr und Herbst zum Rasten in das 4.400 Quadratkilometer große schleswig-holsteinische Wattenmeer – und damit in den größten Nationalpark zwischen dem Nordkap und Sizilien.
Das gesamte deutsch-niederländische Wattenmeer, zu dem auch die Nationalparks in Niedersachsen und Hamburg gehören, wurde 2009 aufgrund seiner Einzigartigkeit von der Unesco zum Weltnaturerbe erklärt.
Trotz der Schutzmaßnahmen ist der einzigartige Lebensraum Wattenmeer weiterhin bedroht. Die
Populationen vieler Fische, Pflanzen und Vögel gehen zurück, wie Forschende der Universitäten Oldenburg und Groningen jüngst herausfanden. Sie stellten fest, dass etwa die Bestände des
Atlantischen Kabeljaus und der Plattfische abnahmen, ebenso die vieler Muscheln, Schnecken, Seegras und Salzwiesen.
Auch der ansteigende Meeresspiegel macht dem Wattenmeer zu schaffen. Jedes Jahr wird das Watt vor der schleswig-holsteinischen Nordseeküste 30 Meter schmaler.