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SH: FDP kritisiert Kooperationsvertrag mit Islamischen Kulturzentren

Die FDP-Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein hat Teile des neuen Kooperationsvertrags zwischen der Landesregierung und den Islamischen Kulturzentren (VIKZ) kritisiert. „Wir haben großen Respekt vor den verschiedenen Religionen und ihren Feiertagen, aber wir sind der Meinung, dass Schulunterricht nicht aus religiösen Gründen verpasst werden sollte“, sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt, in einer Mitteilung am Montag. Der Unterrichtsausfall sei eh schon ein massives Problem. Die Befreiung von Schülerinnen und Schülern vom Unterricht aus religiösen Gründen sei der falsche Weg.

Das Land und der VIKZ hatten in der vergangenen Woche einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, der das verfassungsrechtlich garantierte Recht auf freie Religionsausübung und die Stärkung der Bildungsarbeit betont. Die Vereinbarung ebnet den Weg für Islamische Religion als Unterrichtsfach an Schulen und unterstreicht, dass der Landesverband Imame ausbilden darf. Zudem sollen künftig der erste Tag des Ramadanfestes und der erste Tag des Opferfestes als islamische Feiertage gewürdigt werden. Beamtinnen und Beamte, Beschäftigte sowie Schülerinnen und Schüler können für diese Tage freigestellt werden.

„Menschen mit muslimischem Glauben sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft und die Stärkung der Religionsfreiheit ist ein wichtiges Anliegen“, sagte Vogt. Es brauche dafür aber mehr Trennung von Staat und Religion und nicht weniger. Anstatt einen weiteren konfessionsgebunden Religionsunterricht einzuführen, sollte dieses Schulfach in einen Ethik- und Religionskundeunterricht umgewandelt werden, der einen neutralen Blick in verschiedene Weltanschauungs- und Religionsmodelle eröffnet.

Ein wichtiger Punkt sei auch die Imam-Ausbildung. Die Imam-Ausbildung sollte man nicht weiterhin ausländischen Regierungen überlassen, sagte Vogt. „Wir sind daher sehr gespannt, wie der VIKZ die Ausbildung von Imamen konkret umsetzen will.“