SH-Antisemitismusbeauftragter: „Hamas-Angriff gleicht 9/11“
Schleswig-Holsteins Landesbeauftragter gegen Antisemitismus, Gerhard Ulrich, hat den Angriff der Hamas auf Israel mit den Terroranschlägen in den USA am 11. September 2001 verglichen. Man sehe nun, wie verletzlich auch ein auf höchste Sicherheit bedachter Staat sei und dass Leute mit „barbarischem Hass Möglichkeiten finden, alle Sicherheitsvorkehrungen beiseitezuschieben“, sagte der evangelische Altbischof dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (sh:z) in den Dienstagausgaben. „Ich habe mir nicht vorstellen können, dass man in dieser Zeit mit wahllosen Morden konfrontiert sein würde wie sie die Hamas und Hisbollah offensichtlich verübt haben.“
Die jüdischen Gemeinden im Land seien sehr aufgewühlt und betroffen. Viele Mitglieder der jüdischen Gemeinde kämen aus der Ukraine. „Die haben schon einmal innerhalb des letzten Jahres um Menschen in ihrer Heimat trauern und fürchten müssen – und müssen jetzt ein zweites Gewaltgeschehen verarbeiten.“ Das traumatisiere Menschen in den Gemeinden doppelt, sagte Ulrich.
Auch die jüdischen Gemeinden in Schleswig-Holstein müssten jetzt von der Polizei stärker beschützt werden, was auch passiere. „Wir haben in unserer Gesellschaft eine Veränderung, was hassgeleitete Reaktionen aus der Bevölkerung angeht. Die Schwelle, auch zu Gewalt zu greifen, ist deutlich niedriger geworden“, sagte Ulrich.