Sexualisierte Gewalt: Bischof wirbt für “deutliche Kulturveränderung”

Mit Blick auf die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der Kirche und Fragen der Prävention wirbt der hannoversche Landesbischof Ralf Meister für eine „deutliche Kulturveränderung“. „Die Aufarbeitung betrifft uns alle unmittelbar“, beispielsweise in der Erarbeitung von Schutzkonzepten, sagte der leitende Theologe der größten evangelischen Landeskirche Deutschlands am Mittwoch in Rotenburg bei Bremen.

Gefragt seien eine besondere Sorgfalt und Achtsamkeit etwa in der Ausübung von Macht in der Kirche, sagte Meister vor dem Generalkonvent und damit vor der Vollversammlung der hannoverschen Pastorinnen und Pastoren aus dem Elbe-Weser-Raum in der Rotenburger „Niedersachsenhalle“. „Ich nehme mich auch selbst in die Verantwortung“, fügte er hinzu.

Eine Änderung der Kultur des Umgangs miteinander könne „niemals von oben“ gelingen, erklärte der Landesbischof und bekräftigte vor dem Generalkonvent: „Ich wünsche mir, dass wir das als gemeinschaftliche Aufgabe sehen.“

Die Prävention und die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der Kirche soll ein Schwerpunktthema der hannoverschen Landessynode sein, die in der kommenden Woche ab Mittwoch (5. Juni) zu ihrer viertägigen Frühjahrstagung im Kloster Loccum bei Nienburg zusammenkommt. Dabei soll es auch um die Ergebnisse und Konsequenzen aus der sogenannten ForuM-Studie zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Diakonie gehen, die Ende Januar öffentlich vorgestellt wurde.