Sexualisierte Gewalt bei Kindern: Initiativen fordert Wachsamkeit

Die Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt „Wildwasser“ und der Präventionsrat in Oldenburg fordern Erwachsene dazu auf, wachsam auf Anzeichen für sexuelle Gewalt bei Kindern zu achten. Statistisch seien ein bis zwei Kinder pro Schulklasse von sexualisierter Gewalt betroffen, warnten am Mittwoch die Beratungsstelle und der Rat in einer gemeinsamen Erklärung. Das verdeutliche, dass es sich um kein Randphänomen handele, hieß es mit Blick auf den internationalen Weltkindertag an diesem Freitag (20. September).

„Deshalb sind aufgeklärte und besonnene Erwachsene zum Schutz von Kindern und Jugendlichen unabdingbar“, führten die Initiativen aus. „Die Gewalt verschwindet nicht dadurch, dass sie übersehen wird. Es braucht vielmehr Erwachsene, die Signale von Kindern und Jugendlichen erkennen und ernstnehmen, um die Gewalt zu überwinden und den Kinderschutz zu stärken.“

Beratungsstelle und Rat machen in diesem Zusammenhang auf die deutschlandweite Kampagne „Schieb deine Verantwortung nicht weg“ aufmerksam. Sie wollen dazu Plakate unter anderem in Schulen, Sportvereinen und Bussen verteilen. Hinter der Kampagne stehen das Bundesfamilienministerium und die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Kerstin Claus.

Die Aktion ruft dazu auf hinzusehen, wenn jemand beispielsweise auf dem Spielplatz merkwürdig mit einem Kind umgeht oder nachzufragen, wenn ein Kind berichtet, dass die Trainerin im Turnverein „so komisch Hilfestellung gibt“. Und: „Genau hinhören, wenn ein Kind erzählt, was für Bilder und Videos in der WhatsApp-Gruppe der Klasse hin- und hergeschickt werden.“

„Sexuelle Gewalt ist nichts Abstraktes, irgendwo weit weg“, verdeutlicht Kerstin Claus auf ihrer Website www.beauftragte-missbrauch.de. Sexuelle Gewalt sei ganz nah dran und könne überall passieren. „Es ist Zeit, den Gedanken daran nicht mehr wegzuschieben und sich zu fragen: Was könnte ich tun, wenn ich damit konfrontiert bin?“