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Setzweins szenische Lesung zu Bonhoeffer tourt durch Bayern

Zum 80. Todestag des Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer lädt das Evangelische Bildungswerk Oberpfalz am 26. März zu einer szenischen Lesung des Theaterstücks „Später Besuch – Dietrich Bonhoeffer redivivus“ in die Versöhnungskirche Neunburg vorm Wald (Kreis Schwandorf) ein. Geschrieben hat das Stück der ostbayerische Autor Bernhard Setzwein. Er trage es zusammen mit dem langjährigen Kulturjournalisten Stefan Voit vor, teilte die evangelische Kirchengemeinde am Montag mit. Weitere Lesungen sind für Hirschau (19. März), Weimar (23. März), Waldmünchen (6. April), München (11. April, 4. Mai), Weiden (30. April ), Würzburg (7. Mai) und Elsenfeld (8. Mai) angekündigt.

In Rückblenden erzähle der Text von den letzten Tagen Bonhoeffers, teils dokumentarisch, teils fiktiv. Das Leben des erst 39-jährigen Dietrich Bonhoeffer endete am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg. Dem Tod Bonhoeffers gingen chaotische Tage voraus, in denen er von Berlin aus auf einen Gefangenentransport Richtung „Alpenfestung“ geschickt wurde. Unter den Mitgefangenen war auch der spätere CSU-Mitbegründer Josef Müller, genannt „Ochsensepp“. Bis in die letzten Stunden seien die beiden zusammengeblieben.

In Flossenbürg soll es dann fast zu einer fatalen Verwechslung gekommen sein: Beinahe hätte man anstelle von Bonhoeffer Müller hingerichtet. Diese dramatische Konstellation greift die szenische Lesung auf und spitzt sie in einer fiktiven Wiederbegegnung zu. Dabei gehe es „weniger um eine Hommage an einen zweifelsohne großen Menschen, sondern um die Frage nach grundsätzlichen Optionen menschlichen Verhaltens“, heißt es in der Ankündigung. (0826/10.03.2025)