Senegal: Oppositionsführer Sonko offenbar wieder im Gefängnis
Der senegalesische Oppositionsführer Ousmane Sonko ist laut Medienberichten nach einem Krankenhausaufenthalt zurück im Gefängnis. Wie das Nachrichtenportal „Seneweb“ am Mittwoch berichtete, wurde Sonko am Dienstag in eine Haftanstalt in der Hauptstadt Dakar überstellt. Zuletzt befand sich der Präsident der inzwischen aufgelösten Pastef-Partei nach mehreren Hungerstreiks laut Medien in einem kritischen Gesundheitszustand und musste intensivmedizinisch behandelt werden.
Der französische Nachrichtensender RFI berichtete unter Verweis auf anonyme Quellen aus der Gefängnisverwaltung, dass Sonko seinen Hungerstreik beendet habe. Seine Gesundheit habe sich so verbessert, dass er ins Gefängnis zurückkehren könne. Die Anwälte des Oppositionspolitikers kritisierten laut RFI, dass sie über den Schritt nicht informiert worden seien und verlangten erneut seine Freilassung.
Sonko war Ende Juli inhaftiert worden und hatte aus Protest einen Hungerstreik begonnen. Unter anderem wird ihm Diebstahl und Angriff auf die Sicherheit des Staates vorgeworfen. Zuvor war er in einem anderen Verfahren bereits zu einer Haftstrafe verurteilt worden, das die Opposition als politisch motiviert kritisiert hatte. Bei den Wahlen 2019 kam der bei der Jugend beliebte Sonko auf den dritten Platz. Der amtierende Präsident Macky Sall kündigte im vergangenen Sommer an, bei der Wahl nächstes Jahr nicht für eine dritte Amtszeit anzutreten.