Senatorin verteidigt Bau von Flüchtlingsunterkünften
Die Berliner Integrationssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) hat Pläne für den Bau von Flüchtlingsunterkünften auf Grünflächen verteidigt. „Wir brauchen Unterkünfte und wir brauchen Wohnungen für Geflüchtete“, schreibt sie in einem Beitrag für die „Berliner Zeitung“ (Dienstag): „Da sticht die humanitäre Pflicht, Geflüchtete gut unterzubringen, in manchen Fällen den Erhalt von Grünflächen und Bäumen.“ Als Ausgleich für den Verlust der Flächen würden neue Bäume gepflanzt oder ökologische Ausgleichszahlungen geleistet.
In einer idealen Welt würde es zwischen zwei Wohnblöcken „immer einen großen Park, Sportanlagen und Orte der Begegnung“ geben, schreibt Kiziltepe. Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge könnten jedoch nicht nur am Stadtrand und isoliert gebaut werden. Integration geflüchteter Menschen müsse in der Mitte der Gesellschaft stattfinden.
Die Unterkünfte sollten zudem möglichst zusammen mit zusätzlichen Wohnungen für alle Berlinerinnen und Berliner sowie zusätzlicher sozialer Infrastruktur gebaut werden, schreibt Kiziltepe. Zusätzliche Verdichtung sei zwar nicht optimal, jedoch manchmal unvermeidlich, wenn Wohnungen entstehen. Langfristig würden aus den modularen Unterkünften preisgebundene Wohnungen für alle entstehen.
In Berlin-Pankow gibt es seit einiger Zeit Proteste gegen den Bau zusätzlicher Wohnungen auf einer Grünfläche. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gesobau plant dort nach eigenen Angaben eine Innenhofbebauung mit 99 Wohnungen für Flüchtlinge. Zuvor war dort ein Bauantrag für reguläre Wohnungen nicht genehmigt worden.