Seltener Wendehals brütet im Naturschutzgebiet Höltigbaum

Im Rahmen eines Nistkastenprojekts des Naturschutzbundes (Nabu) wurde am Stadtrand Hamburgs erstmals der seltene Vogel Wendehals nachgewiesen. Im April wurden 20 spezielle Kästen im Naturschutzgebiet Höltigbaum aufgehängt, bei Kontrollen im Juni sind drei Bruten vom Wendehals entdeckt worden. Dies sei ein „bemerkenswerter Erfolg“, wie der Nabu am Montag mitteilte. Dabei zog es den Wendehals in die neuen Kästen auf der Schleswig-Holstein-Seite des Naturschutzgebiets, abgesehen davon seien in ganz Schleswig-Holstein nur zwei weitere Brutstandorte dieses Vogels bekannt. 2025 soll das Projekt im Naturschutzgebiet Höltigbaum noch ausgeweitet werden.

„Es gab schon länger die Vermutung, dass der Wendehals im Höltigbaum brütet“, sagte Torsten Nummsen vom NABU Barmstedt. Die weiträumige halboffene Weidelandschaft biete ideale Lebensräume für die Art, doch ein sicherer Brutnachweis fehlte bisher.

Der Wendehals (Jynx torquilla) gehört zur Familie der Spechtvögel, obwohl er in seiner Gestalt eher einem Singvogel ähnelt. Er spürt hüpfend am Boden Ameisen auf, die er mit seiner langen, klebrigen Zunge aufnimmt. Durch den Verlust ameisenreicher, nährstoffarmer Grasfluren, durch die Rodung von Streuobstbeständen und Anwendung von Insektiziden sei die Art selten geworden, hieß es. Seinen Namen trägt der Vogel aufgrund der Drehbewegung des Kopfes: Bei Gefahr plustert sich der Wendehals auf und dreht und wendet seinen Kopf hin und her.