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Segen für alle

Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck: Estmals eine Handreichung für eingetragene Partnerschaften.

Von Constanze Broelemann

In welcher Form gleichgeschlechtlich Liebende von der Kirche einen öffentlichen Segen für ihren gemeinsamen Weg erhalten, ist umstritten. Einige Landeskirchen sind in dieser Frage zurückhaltend, andere sehen die Segnung homosexueller Paare als einen Weg der Moderne. So die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck. Diese hat als erste und bis dato einzige Landeskirche in Deutschland im Herbst dieses Jahres eine „Handreichung zur Segnung von Paaren in eingetragener Partnerschaft“ herausgegeben.„Paare, die in einer eingetragenen Partnerschaft leben, können öffentlich in einem Gottesdienst gesegnet werden“, lautet der vorausgegangene Beschluss, den die Synodalen von Kurhessen-Waldeck im Herbst 2011 mit großer Mehrheit gefasst haben. Darauf fußend hat die liturgische Kammer der Landeskirche im Oktober dieses Jahres eine Handreichung herausgegeben. Ein liturgischer Leitfaden für einen Segnungsgottesdienst gleichgeschlechtlicher Paare. Die Handreichung solle jedoch auf keinen Fall als „verpflichtende agendarische Ordnung“ verstanden werden, heißt es. Mögliche Begrüßungsformeln wie „Partnerinnen oder Partner“ statt „Ehepaar“ sind dort aufgeführt und Textbeispiele für ein „Partnerschaftsversprechen“ im Unterschied zum „Eheversprechen“ zu finden. Anstelle der konventionellen „Trauung“ steht die „Segnung“. Eine Besonderheit ist unter dem Punkt „meditative Texte“ zu finden. Unter der Überschrift „auf Anfeindung gebt doppelte Zustimmung“ steht ein Zuspruch, der homosexuellen Paaren Kraft für ihren Weg geben soll.

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