Seenotretter helfen gut 3.500 Menschen in Nord- und Ostsee

Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger rettet Menschen in Not auf Nord- und Ostsee. 2023 mussten ihre Besatzungsmitglieder öfter ausrücken als im Vorjahr. Dazu trug auch ein Großeinsatz bei.

Die Besatzungen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger sind im vergangenen Jahr rund 1.940 Mal auf Nord- und Ostsee im Einsatz gewesen. Dabei halfen sie mehr als 3.500 Menschen, wie die Gesellschaft am Dienstag in Bremen mitteilte. Damit hätten die Seenotretter auf ihren Stationen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern etwas mehr Arbeit gehabt als im Vorjahr. 2022 waren sie bei gut 1.880 Einsätzen knapp 3.290 Menschen zur Hilfe geeilt.

Im vergangenen Jahr retteten sie den Angaben zufolge 103 Menschen aus Seenot und befreiten weitere 402 aus Gefahr. In den meisten Fällen (986) leisteten die Retter Hilfe für Wasserfahrzeuge. 607 Mal absolvierten sie Einsatzanläufe und Sicherungsfahrten. Bei 304 Einsätzen transportierten sie erkrankte oder verletzte Menschen von Schiffen oder Inseln aufs Festland.

Einer der umfangreichsten Einsätze der Gesellschaft fand den Angaben zufolge nach der Kollision der Frachtschiffe „Verity“ und „Polesie“ in der Deutschen Bucht Ende Oktober 2023 statt. Die Organisation habe sämtliche Such- und Rettungsmaßnahmen während des mehr als 18-stündigen Einsatzes mit rund 25 Schiffen und Luftfahrzeugen koordiniert. Zwei Seeleute seien gerettet worden, fünf gestorben.

Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger wurde 1865 gegründet. Sie hat rund 180 fest angestellte und rund 800 ehrenamtliche Mitarbeiter. Ihre Arbeit wird durch Spenden finanziert. Seit ihrer Gründung hat die Gesellschaft eigenen Angaben zufolge rund 86.800 Menschen gerettet.