„Ort der Wärme“: Schweinfurter Vesperkirche zieht positive Bilanz

Nach mehr als zwei Wochen ist am Sonntag (4. Februar) die Vesperkirche Schweinfurt zu Ende gegangen. Täglich seien ab dem 21. Januar zwischen 250 und 300 Portionen Mittagessen ausgegeben worden, wie das evangelische Dekanat am Montag mitteilte. Aber eigentlich gehe es nicht um die genaue Zahl der ausgegebenen Essen, sagte Kirchenvorsteher und Mit-Verantwortlicher Victor Elias: „Es geht mehr um die Begegnungen.“ Organisiert wird die Vesperkirche gemeinsam von Diakonie und evangelischer Kirche.

Das vergünstigte Mittagessen für 1,50 Euro hat die Vesperkirche abermals aus der Küche des Leopoldina-Krankenhauses erhalten. Man habe gut geplant, denn nur selten sei Essen übrig geblieben. Außer Mittagessen gab es auch jeden Tag Kaffee und Kuchen – sowie Gesprächs- und Beratungsangebote. Ob es auch im kommenden Jahr eine Vesperkirche geben wird, hängt maßgeblich davon ab, ob das vierstellige Defizit noch aufgefangen werden kann. Dazu seien nach wie vor noch Spenden herzlich willkommen, hieß es.

Ein weiterer Punkt, der für den Fortbestand der Vesperkirche geklärt werden müsse, sei ein grundsätzlicher: Das Heizen der St. Johanniskirche sei in der kalten Jahreszeit sehr energieintensiv. Diese Tatsache laufe den Klimazielen der Kirchengemeinde und des Dekanats an sich entgegen. Der Versuch im vergangenen Jahr, die Vesperkirche in die wärmere Jahreszeit zu verlegen, habe aber gezeigt, dass die Menschen gerade im Winter einen Ort der Wärme suchten. Dies gelte es bei den künftigen Planungen zu berücksichtigen.

2015 hatte die Vesperkirche Schweinfurt als Erste ihrer Art in Bayern als Pilotprojekt mit Unterstützung der Diakonie und der Landeskirche angefangen. Während der Corona-Pandemie fand sie nicht oder nur eingeschränkt statt. In Baden-Württemberg haben Vesperkirchen schon eine längere Tradition, in Bayern fand die Schweinfurter Vesperkirche inzwischen etliche Nachahmer. (00/0419/05.02.2024)