Schwedische Lichterkönigin besucht den Bremer Dom

Weiße Gewänder, auf dem Kopf brennende Kerzen: Am kommenden Freitag (1. Dezember) um 16 Uhr werden Luciensängerinnen aus Schweden im Bremer St. Petri Dom zu einer ökumenischen Andacht erwartet. „Lucia mit dem Lichterkranz auf dem Kopf verweist auf die Ankunft Christi als Licht der Welt und kündet mit klarer Stimme vom bevorstehenden Weihnachtsfest“, erläuterte am Dienstag Dompastor Henner Flügger.

Für Kinder gebe es die Möglichkeit, ganz nah dabei zu sein, ergänzte Flügger. „Darum sind für sie Plätze auf einem großen Teppich direkt vor dem Altar reserviert.“ Eigentlich sei der eigentliche Termin für das Luciafest der 13. Dezember. „Doch an diesem Tag werden die Sängerinnen wieder in Stockholm gebraucht, wo sich Lucia besonderer Popularität erfreut.“

Licht ins Dunkel bringen – das ist im schwedischen Winter besonders wichtig, wenn im Norden zwischen Sonnenaufgang und -untergang nicht einmal zwei Stunden vergehen. Deshalb hat das Licht in Schweden mit dem 13. Dezember sein eigenes Fest.

An diesem Tag ziehen zwischen Ystad und Kiruna junge Frauen in weißen Gewändern in Prozessionen durch Städte und Gemeinden und singen. Die Orte wählen offizielle „Luciaköniginnen“, die dann mit Lichterkronen voller Kerzen und gefolgt von ihren „Jungfern“ Altenheime, Krankenhäuser und Hospize besuchen.

Der 13. Dezember ist der Gedenktag der Heiligen Lucia, zu deutsch „die Lichtvolle“, die um 300 auf Sizilien lebte. Der Legende nach verweigerte sie sich einer Heirat, gründete eine Armen- und Krankenstation und brachte verfolgten Christen Lebensmittel in ihre Verstecke. Damit sie dabei auch in der Dunkelheit beide Hände frei hatte, soll sie einen Kerzenkranz auf dem Kopf getragen haben.