Eine Dokumentation über die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Oberlauringen (Kreis Schweinfurt) haben zwei Autorinnen und zwei Autoren aus der Region über viele Jahre hinweg erarbeitet. Das Buch wird am Freitag (29. September) um 18 Uhr in der evangelischen Heilig-Kreuz-Kirche in Oberlauringen im Beisein des Autoren-Quartetts vorgestellt, wie die Marktgemeinde Stadtlauringen mitteilte. Moderiert wird die Buchvorstellung von der Journalistin Alice Schwarzer, die einen persönlichen Bezug nach Oberlauringen hat.
Die Autorinnen Ilse Vogel und Friedl Korten sowie die beiden Autoren Ferdinand Freudinger und Winfried Krappweis wollten in ihrem Werk „nicht beschuldigen, sondern erinnern und deutlich machen, was immer wieder geschehen kann, wenn man es geschehen lässt“, heißt es in der Ankündigung. Das Buch betreibe „Aufklärung und gibt Einblicke in das Leben und die Geschichte der damaligen Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Oberlauringen“. Vom frühen 18. Jahrhundert bis 1942 gab es in Oberlauringen eine jüdische Gemeinde.
Die in Wuppertal geborene Alice Schwarzer hat zwischen 1942 und 1948 selbst in dem unterfränkischen Dorf gelebt – als Flüchtlingskind. In den vergangenen Jahrzehnten sei sie immer mal wieder ins Dorf zurückgekehrt, wie die „Emma“-Redaktion mitteilte. Die Aufarbeitung der jüdischen Geschichte hat sie nach eigenen Angaben mit angestoßen: 2004 entdeckte sie den jüdischen Friedhof am Ortsrand und schrieb dem Bürgermeister, ob dieser nicht restauriert und die Geschichte des jüdischen Lebens vor Ort nicht aufgearbeitet werden sollte.
Für Schwarzer sei der Termin in Oberlauringen „nicht nur ein schwerer Gang zurück in die Vergangenheit“. Es sei auch schön, die vier Autorinnen und Autoren „dieser so bemerkenswerten Spurensuche kennenzulernen und mit ihnen gemeinsam die Dokumentation jüdischen Lebens an diesem Ort vorzustellen“, heißt es in einer Mitteilung der „Emma“-Redaktion. (00/3137/27.09.2023)