Schwammig

Die Zahl derer, die an Demenz erkranken, steigt von aktuell 1,7 Millionen auf hochgerechnet bundesweit etwa drei Millionen bis zum Jahr 2050. Das kostet. Schätzungen gehen aus von jährlich 40 bis 50 Milliarden Euro.
Nicht zuletzt darum soll ab 2020 die Forschung, auf der großer Erwartungsdruck lastet, auch in Deutschland mehr Spielraum erhalten (Seite 4).
Die Rede ist von Arzneimitteltests an Menschen, die weder einwilligungsfähig sind, noch am Ende selbst von den Ergebnissen profitieren. Vielleicht in Zukunft aber andere Erkrankte. In Abgrenzung zur verboten bleibenden „fremdnützigen“ soll diese „gruppennützige“ Forschung erlaubt sein. Unter strengen Auflagen: So müssen Betroffene noch im „Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte“ zugestimmt haben, heißt es da einschränkend. Und wenn das Risiko für sie „minimal“ ist.
Das aber sind viel zu schwammige Formulierungen in einer ethisch hochbrisanten Frage. Präzise Definitionen sind das mindeste gegen die hier lauernde Gefahr, dass Menschen rein als Mittel zum Zweck missbraucht werden könnten.