Schwäbische Galerie mit neuer Schau zu Keramik und Wüste

Die Schwäbische Galerie im Museum Oberschönenfeld in Gessertshausen bei Augsburg zeigt eine neue Ausstellung mit dem Titel „Keramik trifft Wüstenlandschaft“. Die Schau präsentiert laut Ankündigung den Dialog zwischen Keramikobjekten von Jochen Rüth sowie Gemälden und Zeichnungen von Hartmut Pfeuffer. Sie läuft vom 28. Januar bis 7. April.

Zum Hintergrund heißt es: „Fasziniert von den extremen Landschaften Nordafrikas reiste der renommierte Maler und Grafiker Hartmut Pfeuffer ab 1990 beinahe jedes Jahr in die Sahara. Seine Eindrücke hielt er in Skizzen und detailreich ausgearbeiteten Bleistiftzeichnungen fest.“ Diese hätten die Grundlage für in feinster Maltechnik ausgeführte Ölgemälde in riesigen Formaten gebildet: Darstellungen von Lehmbauten mit faszinierend schönem Schattenspiel sowie Fels- und Dünenlandschaften. Die Ausstellung zeige eine Auswahl aus Pfeuffers Werk: großformatige Gemälde, fein gearbeitete Radierungen, Skizzenbücher und Bleistiftzeichnungen.

Weiter informiert die Galerie: „Die formale Nähe zwischen den gemalten Felsformationen und den frei geformten Keramikplastiken von Jochen Rüth erstaunt, wenn man bedenkt, dass die Werke der beiden Künstler parallel entstanden sind und keiner die Arbeiten des anderen kannte.“ Hitze, Kälte und Bodenerosion hätten die Felsen geformt; Steinzeugtone versetzt mit Quarzsand bildeten die Basis für Rüths keramische Massen. „Dazu kommt der Werkprozess des Formens, Trocknens, der Brennvorgänge und Oberflächengestaltung mit Salz und Asche. Risse und Brüche sind gewollt.“

Rüths mit den Händen frei modellierte Plastiken erinnerten an erstarrte Lavablöcke. „Inspiriert von Fundstücken aus der Natur versucht Rüth, geologische Prozesse sichtbar zu machen. Dazu formt er unterschiedliche Tonsorten in vielen Schichten.“ Manche dieser „Keramik-Geoden“ habe er aufgebrochen, um das Innere freizulegen. Dadurch gebe es zu Glas geschmolzene Glasuren und Keramikfragmente zu entdecken.

Die Schwäbische Galerie befindet sich auf dem Gelände der Zisterzienserinnenabtei Oberschönenfeld in einem abgeschiedenen Tal der sogenannten Staudenlandschaft westlich von Augsburg. Dort leben 17 Nonnen (Stand Ende 2022). Als Gründungsjahr des Konvents gilt 1211; die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1248.