Schuster: Juden verstecken sich nicht und sind selbstbewusst

In Zeiten von Hamas-Terror gegen Israel und lauter werdendem Antisemitismus sind Jüdinnen und Juden nach Überzeugung des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland selbstbewusst. „Die jüdische Gemeinschaft versteckt sich nicht und ist selbstbewusst in der gegenwärtigen Situation“, sagte Josef Schuster im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Dies sei ein Signal, das vom fünften Gemeindetag des Zentralrats ausgegangen sei. Die Großveranstaltung mit rund 1.400 Teilnehmenden fand von Donnerstag bis Sonntag in Berlin statt.

Schuster prangerte ein Schweigen in der Gesellschaft an: „Antisemitismus gibt es immer, und ich habe das Gefühl, dass Menschen mit einem antisemitischen Gedankengut nicht mehr geworden sind, aber lauter und aggressiver. Die schweigende Mehrheit ist zu leise.“ Er habe kein „Allheilmittel“ dagegen. Aber: „Es gibt eine gewisse Gleichgültigkeit in der Gesellschaft. Bei Demonstrationen kann es am Wetter liegen, dass nur wenige Menschen kommen. Israel und der Gazastreifen sind für einen Großteil der Bevölkerung ziemlich weit weg, 3.500 Kilometer entfernt. Bei der Ukraine ist es anders, sie ist viel näher. Da gibt es beim Durchschnittsbürger eine größere Sorge.“