Die NRW-Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, Ayla Çelik, würde bundesweit einheitliche Sommerferienzeiten begrüßen. „Abkehr von der länderspezifischen Staffelung sollte ernsthaft überlegt und geprüft werden“ sagte sie der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Online Mittwoch, Print Donnerstag).
Im Streit um die Sommerferientermine der deutschen Bundesländer plädierte die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) für ein grundsätzliches Umdenken. „Eine Evaluation der Ferienregelung über die Frage hinaus, welches Bundesland wann in die Ferien geht, wäre jetzt angebracht – im Sinne der Kinder, Familien und Schulen.“ Angesichts des Klimawandels und der zunehmenden Hitzebelastung sowie des Anspruchs auf eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sollten einheitliche Ferienregelungen – wie in Frankreich oder Italien – überlegt werden.
Dies wäre nicht nur familienfreundlicher, weil etwa Cousinen und Cousins, die in unterschiedlichen Bundesländern leben, gleichzeitig frei hätten, sondern auch ein Schulwechsel zwischen den Bundesländern wäre dadurch erleichtert, argumentierte die Gewerkschafterin. „Die Frage lautet aus meiner Sicht nicht, ob wir das können, sondern, ob wir es wollen.“
Die Sommerferien der Länder werden in einem mehrjährigen Rhythmus von einer Länderarbeitsgruppe abgestimmt und von der Kultusministerkonferenz beschlossen. Die übrigen Ferientermine werden von den Ländern bestimmt. Die Länder übermitteln ihre Ferientermine dem Sekretariat der Kultusministerkonferenz, das sie als Übersicht veröffentlicht. Die beschlossene Sommerferienregelung der Bundesländer für kommende Jahre gilt bis zum Jahr 2030. Ein Grund für die gestaffelten Sommerferientermine ist unter anderem eine Entzerrung des erhöhten Reiseverkehrs zum jeweiligen Ferienbeginn und -ende.