Schuldnerberatung immer öfter gefragt

Die Nachfrage nach Schuldnerberatung in Zeiten von Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheit steigt nach Beobachtungen des Diakonischen Werkes Friesland-Wilhelmshaven stetig. Besonders betroffen seien nicht nur einkommensschwache Haushalte, sondern zunehmend auch die Mittelschicht, erklärte Schuldnerberaterin Georgia Gries am Mittwoch in Jever. Die hohen Wohn- und Energiekosten sowie notwendige Anschaffungen wie Kinderkleidung und Schulbedarf belasteten viele Haushalte.

Ein weiteres und wachsendes Problem sei die Nutzung von digitalen „Buy Now, Pay Later“-Angeboten (jetzt kaufen – später zahlen), die vor allem junge Menschen in finanzielle Schwierigkeiten bringen könnten, warnte Gries. „Diese Angebote, die eine flexible und verzögerte Bezahlung ermöglichen, führen häufig dazu, dass der Überblick über die Finanzen verloren geht, was letztlich in eine Schuldenfalle führen kann.“

Die wichtigste Voraussetzung einer nachhaltigen Hilfe sei es, den Betroffenen wieder zu einem Überblick über die finanzielle Situation zu verhelfen, erklärte Gries. Zentral sei dabei eine gute Budgetplanung mit Blick auf Einnahmen und Ausgaben.

Unterstützung für die Schuldnerberatung selbst gab es am Mittwoch von der Landessparkasse zu Oldenburg: Ein Vertreter der Bank übergab aus Lotteriemitteln einen Betrag von knapp 8.000 Euro, mit dem die Arbeit der Einrichtung unterstützt werden soll. Im August hatte die Schuldnerberatungsstelle des Diakonischen Werkes in Vechta rund 9.000 Euro erhalten.