Schuldnerberatung: Diakonie SH schlägt Alarm

Die Diakonie Schleswig-Holstein schlägt Alarm: „Die Schuldnerberatungsstellen in Schleswig-Holstein arbeiten am Limit“, sagte Landespastor und Diakonievorstand Heiko Naß am Dienstag laut Mitteilung. Es brauche dringend mehr Geld vom Land, andernfalls müsse das Beratungsangebot eingeschränkt oder sogar eingestellt werden, hieß es. „Bei einer angemessenen Finanzierung sehen wir neben den Kommunen unbedingt auch das Land in der Pflicht.“ Das Budget sollte laut Naß so angehoben werden, „dass die Kostensteigerungen durch Inflation und Tariferhöhungen ausgeglichen werden“.

Hinter der Problematik stecke, dass in der Folge der Coronakrise und der stark gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten zunehmend mehr Menschen die Angebote der Schuldnerberatung in Anspruch nähmen und auch der Beratungsbedarf im Einzelfall deutlich gestiegen sei.

Doch auch für die Beratungsstellen seien Mieten, Energiekosten und Gehälter stark gestiegen, betonte die Diakonie. Die öffentlichen Zuschüsse seien dahinter zurückgeblieben, sodass sich erste Beratungsstellen gezwungen sähen, ihre Angebote zurückzufahren und Personal abzubauen. Bei kleinen Einrichtungen stehe laut Diakonie sogar eine komplette Schließung im Raum. „Im Interesse der Beratungskräfte und der ratsuchenden Menschen müssen wir dringend einen Ausweg finden“, forderte Naß.

In Schleswig-Holstein gibt es insgesamt 36 anerkannte und öffentlich geförderte Schuldnerberatungsstellen, 18 davon unter dem Dach der Diakonie.