Schüle: Kein Verstecken extremer Propaganda hinter Kunstfreiheit

Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) hat mehr Sensibilität gegenüber extremen Inhalten im Kunst- und Kulturbetrieb aufgefordert. „Ja, wir brauchen Meinungsvielfalt, aber wir wollen, dass extremistische Propaganda sich nicht hinter dem Feigenblatt der Kunstfreiheit verstecken kann“, erklärte Schüle am Samstag anlässlich der Eröffnung des Potsdamer Mini-Festivals „Jüdische Ossis“.

Schüler verwies auf die in dieser Woche von der Kultusministerkonferenz verabschiedete Erklärung, nach der öffentliche Gelder nicht in antisemitische, rassistische oder andere menschenverachtende Kunst- und Kulturprojekte fließen sollen. Kunstfreiheit und der Schutz vor Diskriminierung im Kulturbetrieb müssten vereint werden, sagte die Kulturministerin, die derzeit auf eine Reise in Israel ist und ein Video-Grußwort an das Festival schickte, das am Samstagabend starten sollte.

Bei „Jüdische Ossis“ geht es bis Sonntag im Potsdamer Hans Otto Theater in Lesungen, Gesprächen und Musik um die Perspektiven von Jüdinnen und Juden auf Deutschland. Das Festival findet zum zweiten Mal statt und wird vom Kulturministerium nach dessen Angaben mit knapp 6.000 Euro gefördert.